Der ländliche Raum ist in ganz besonderer Weise von den Folgen des demografischen Wandels betroffen. Daher braucht er besondere Entwicklungsperspektiven, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern und auch in Zukunft eine hohe Lebensqualität für die Menschen, die hier leben, zu sichern. Wie das gelingen kann, darüber diskutierte Malu Dreyer am Freitag, 28. Juni 2013 unter der Moderation von SPD-Bundestagskandidat Jens Jenssen zusammen mit dem Landrat des Eifelkreises, Dr. Joachim Streit, dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land und dem Vorsitzenden der Hausärztevereinigung RLP in Bitburg im Hotel Eifelbräu. 

Dr. Burkhard Zwerenz, Josef Junk, Jens Jenssen und Malu Dreyer (v.l.n.r.)  (Foto: Angelika Koch)

Dr. Burkhard Zwerenz, Josef Junk, Jens Jenssen und Malu Dreyer (v.l.n.r.)
(Foto: Angelika Koch)

Malu Dreyer machte eingangs in ihrem Vortrag die Veränderungen, die der demografische Wandel mit sich bringt, deutlich und wies auf ausgesuchte Initiativen und Projekte der Landesregierung hin. Besonders hervorzuheben ist hierbei das Demografie-Kabinett, das zu einer noch stärkeren Verzahnung der verschiedenen Resorts dient und Impulse zur Fortentwicklung der Demografie-Strategie des Landes gibt. 

In der darauf folgenden Diskussion wurde von den Podiumsteilnehmern auf konkrete Projekte vor Ort eingegangen. Der Landrat des Eifelkreises, Dr. Joachim Streit verwies hierbei auf das Kreisentwicklungskonzept, das sich im Bereich der Sozialraumplanung schon in der Umsetzung befinde. Besonderer Handlungsbedarf besteht auch weithin in der flächendeckenden Versorgung mit schnellem DSL im Eifelkreis. Hier werden gemeinsam mit dem Land in den kommenden Jahren weitere Ausbauprojekt auf den Weg gebracht. 

Als Bürgermeister der gemeindereichsten Verbandsgemeinde in Rheinland-Pfalz beleuchtete Josef Junk vor allem die Potenziale, aber auch den Fortentwicklungs-/Weiterentwicklungsbedarf der kleinen Gemeinden. Als einzige Verbandsgemeinde der Region hat sich die Verbandsgemeinde Bitburg-Land in der Freiwilligenphase für eine Fusion mit der Verbandsgemeinde Kyllburg entschieden. Ausschlaggebend für diesen Schritt war das Ziel, mittelfristig Verwaltungskapazitäten einzusparen und auch in Zukunft eine bürgernahe Verwaltung zu gewährleisten. 

Dr. Zwerenz als Vorsitzender der Hausärztevereinigung RLP machte in seinem Beitrag die massiven Schwierigkeiten deutlich, auch für die Zukunft noch eine flächendeckende Versorgung mit Hausärzten im ländlichen Raum zu gewährleisen. Schwierig sei die Haltung der meisten Krankenkassen, die ihrer Verantwortung für die Sicherung einer gesundheitlichen Versorgung auch im ländlichen Raum nicht ausreichend nachkämen. Besonders lobend hob er hingegen das Engagement Malu Dreyers für die Belange der Hausärzte als Sozialmministerin hervor. 

In einem anschießenden Beitrag fasste Jens Jenssen, der die Moderation an diesem Abend übernommen hatte, die Diskussion zusammen. Dabei betonte er, dass – gerade mit Blick auf die Fortschritte in den vergangenen Jahrzehnten – die Chancen für den ländlichen Raum groß seien und besonders dann gut genutzt werden könnten, wenn Bürgerinnen und Bürger die Initiative ergriffen und sich einmischten. Besonders im ehrenamtlichen Engagement stecke das Potenzial, die Eifel auch in Zukunft lebenswert zu gestalten.