Nico Steinbach ist Abgeordneter des Landtages Rheinland-Pfalz für die SPD.

In einem persönlichen Interview mit den Jusos beantwortet er Fragen über seine Anfänge in der Politik und über seine Arbeit im Parlament.

Jusos: Wie fing dein politisches Engagement an?

Nico Steinbach: Mein politisches Engagement fing mit der Gemeinde- und Kommunalpolitik an. Hier interessierte ich mich in jungen Jahren für die Tätigkeiten des Gemeinderates und des Bürgermeisters.

Ausschlaggebend war jedoch unter anderem ein Projekt zur Müllentsorgung, welches die Menschen sehr bewegt und auch Ängste geweckt hat.

Jusos: Warum die SPD?

Nico Steinbach: Als ich sechzehn wurde und mich zunehmend mit Politik befasst habe, spielte ich mit dem Gedanken einer Partei beizutreten.

Dies tat ich weil ich erkannte, dass ich nur mit einer Partei etwas verändern und gestalten kann. Daraufhin habe auch ich mich in einer Findungsphase befunden, in der ich mir verschiedene Parteien angeschaut habe.

Meine Entscheidung ist letztendlich auf die SPD gefallen, weil ich ihr zwei Kompetenzen am ehesten zugetraut habe: Nämlich die soziale Gerechtigkeit und der wirtschaftliche Fortschritt.

Ebenfalls überzeugten mich einige Akteure der SPD vor Ort und vermittelten mir den Eindruck, dass diese Personen nicht um ihrer Selbstwillen Politik machen, sondern wirklich gemeinsam etwas für die Menschen bewegen wollen.

Jusos: Was willst du für den Eifelkreis Bitburg-Prüm erreichen?

Nico Steinbach: In einer gewissen Weise bin ich als Angeordneter auch Anwalt für eine Region. Ich möchte, dass die Interessen und Anregungen der Bürger des Eifelkreises Bitburg-Prüm in Mainz in der Landespolitik Gehör finden und eine Umsetzung erfahren. Gerade wenn man Abgeordneter einer Regierungsfraktion ist, kann man viel bewirken und somit die Interessen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger mit in die Regierungspolitik einfließen lassen. Mein Ziel ist es den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger des Eifelkreises Gehör in Mainz zu verschaffen und so durch diese Einflüsse den Eifelkreis weiter nach vorne zu bringen.

Jusos: Was warst du eigentlich bevor du Politiker wurdest?

Nico Steinbach: Bis zum 31.12 letzten Jahres war ich Angestellter bei der Volksbank in Bitburg. Dort war ich mit der Ausbildung insgesamt fast vierzehn Jahre gerne tätig.

Nach meiner Ausbildung zum Bankkaufmann habe ich mich noch weiter qualifiziert und habe unter anderem das Bankcolleg besucht und mich damit zum Bankfachwirt weiterqualifiziert. Meine Aufgaben als Privatkundenbetreuer lagen im klassischen Bankgeschäft, von der Geldanlage, Vorsorge, Risikoabsicherung bis zu Krediten, was man sich halt unter klassischem Bankgeschäft vorstellt.

Hier begleitete ich auch Menschen durch die Themenfelder der Finanzwelt, was mir immer viel Spaß bereitet hat.

Nichts desto trotz, war und ist meine Leidenschaft die Politik und ich habe es ja glücklicherweise hinbekommen, mein Hobby zum Beruf zu machen.

Jusos: Wie kam es denn zu deinem Landtagsmandat?

Nico Steinbach: Ich bin schon sehr lange in der SPD aktiv.

Bereits im Sommer letzten Jahres war ja schon bekannt, dass meine Vorgängerin Monika Fink den Jahreswechsel nutzen würde um aus dem Landtag auszuscheiden und in den Ruhestand eintreten würde. Dadurch konnte ich mich schon etwas darauf vorbereiten. Aber dennoch ist es immer etwas anderes, wenn man dann live dabei ist. In gewisser Weise kam ein Berufswechsel auf mich zu. Wobei man Politik nicht wie einen Beruf verstehen kann. Man ist immer aktiv für die Menschen, die man vertritt und der Arbeitstag endet nicht nach acht Stunden.

Auch auf den verschiedensten Veranstaltungen und am Wochenende sollte man regelmäßig präsent sein. Ich habe jetzt auch keinen direkten Vorgesetzten mehr, denn ein Abgeordneter ist grundsätzlich nur seinem Gewissen unterworfen. Trotzdem gibt es natürlich in der eigenen Fraktion Zuständigkeiten und ein abgestimmtes Vorgehen. Mein Arbeitsalltag hat sich insofern verändert, dass ich die halbe Arbeitswoche in Mainz tätig bin und in der anderen Hälfte in meinem Büro in Bitburg und in meinem Wahlkreis zu tun habe. Freie Wochenenden gibt es seit dem Mandat nur wenige. Ich habe also neue Freiheiten und neue Zwänge.

Aber mir macht die Politik Spaß und mir wird es nicht leid tun, dass ich diesen Schritt in die Abgeordnetentätigkeit gewagt habe.

Jusos: Was sagt deine Familie und was sagen deine Freunde dazu, dass du jetzt Politiker bist?

Nico Steinbach: Meine Familie war lange genug vorgewarnt. Ich habe das auch schon vor ein paar Jahren angedeutet, dass mir diese Arbeit Spaß machen würde.

Ich bin sehr dankbar, dass mich meine Familie auf diesem Weg unterstützt.

Bei meinen Freunden kann ich es noch gar nicht richtig sagen.

Ein grundsätzliches Feedback habe ich von denen noch nicht erhalten und doch stützen sie meine Entscheidung, da sie mich als leidenschaftlichen Politiker kennen und mir viel Erfolg wünschen. Trotz des vollen Terminkalenders werde ich sie aber möglichst nicht zu sehr vernachlässigen und habe auch mir gegenüber selbst den Anspruch mich vor ihnen genauso zu verhalten wie vorher.

Jusos: Wie sieht dein Tagesablauf in Mainz aus?

Nico Steinbach: In Mainz sind meine Tage sehr strukturiert. Ich versuche hier immer alle Termine kompakt zu erledigen, da es ja von hier aus keinen Sinn macht mal für eine halbe Stunde nach Mainz zu fahren. Hauptsächlich geht meine Zeit dort für Fraktions-, Arbeitskreis- und Ausschusssitzungen drauf. Dann trifft man sich gelegentlich Mittags oder Abends noch zum Essen um gewisse Dinge zu besprechen und es gibt viele offizielle Veranstaltungen. Ich selbst hatte leider noch keine Zeit mal in die Stadt zu gehen und mir Mainz gründlich anzuschauen. Das wird mit Sicherheit auch noch kommen, aber nichts desto trotz sind die Tage vollgepackt.

Letzten Endes brauche aber auch ich immer Abend Zeit in der Wohnung um mich auf den nächsten Tag vorzubereiten und neuerdings am Rhein entlang etwas zu joggen.

Jusos: Was sind deine Aufgaben?

Nico Steinbach: Ich persönlich bin Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Land-, Ernährung und Forstwirtschaft, im Petitionsausschuss und im Ausschuss für Gleichstellung.

Das sind meine politischen Fachbereiche, an denen ich in Mainz mitarbeite.

Die Arbeit im Wahlkreis betrifft aber alle Fachbereiche.

Jusos: Wie läuft eine Plenarsitzung ab?

Nico Steinbach: Plenarsitzung laufen immer strukturiert ab und das nach der Geschäftsordnung des Landtages. Hier wird debattiert und abgestimmt.

Jeder Redner hat eine gewisse Redezeit, in der er seine Argument vortragen muss.

Ebenfalls wird hier Wert darauf gelegt, dass zu den einzelnen Themen die jeweiligen Mitglieder der Fachausschüsse an der Debatte teilnehmen, da sie sich ja am meisten mit dem aktuell debattierten Thema befasst haben und somit besser informiert sind als andere Kollegen, welche nicht in den betreffenden Ausschüssen zu der jeweiligen Plenarsitzung beteiligt sind. Grundsätzlich hat aber jeder Abgeordnete Rederecht.

Jusos: Würdest du nochmal Abgeordneter werden?

Nico Steinbach: Jederzeit! Politik ist und bleibt meine Leidenschaft und es macht mir sehr viel Spaß. Mir macht es jeden Tag große Freude die Menschen meines Wahlkreises in Mainz im Landtag zu vertreten und ihnen somit eine Stimme zu geben sowie den direkten Kontakt zu den betroffenen Menschen vor Ort zu haben.

Jusos: Vielen Dank für das Gespräch mit dir, Nico.

Nico Steinbach: Bitteschön, vielen Dank.