Der aktuelle Streik der Busfahrer bei privaten Busunternehmen belastet auch den Schülertransport und verärgert Eltern, die jetzt vielfach den Transport selbst organisieren. Der Streik ist unbefristet und der Arbeitgeberverband des Verkehrsgewerbes (VAV) verhandelt mit ver.di über einen neuen Tarifabschluss, rückwirkend geltend zum April 2021.
Die Kreisverwaltung hat jetzt eine mündliche Anfrage von Monika Fink in der letzten Kreistagssitzung zu diesem Thema beantwortet und teilt mit, dass sie ihrer Verpflichtung zur Schülerbeförderung nachkommt, vorrangig durch die Übernahme der Fahrtkosten für öffentliche Verkehrsmittel. Für die ordnungsgemäße Durchführung und Kundeninformation sei aber ausschließlich das konzessionierte Verkehrsunternehmen zuständig. Aktuelle Streikinfos würden auf der VRT-Seite unter www.vrt-info.de veröffentlicht, sowie regelmäßig über unterschiedliche Medien, wie Homepage, Facebook, Pressemitteilungen. Eine direkte Info der betroffenen Eltern sei durch die Verwaltung des Kreises nicht zu leisten.
Auf die Frage wie Kitas- und Schulleitungen an der Kommunikation beteiligt sind, teilt der Kreis mit, dass die Verwaltung zwar mit allen Schulen und Kitas in regelmäßigem Austausch stehe, eine gesonderte frühzeitige Information über die Streiks jedoch oft nicht möglich sei. Dies auch da die Verkehrsunternehmen selbst meist erst kurzfristig wüssten welche Linie bzw. Fahrten bestreikt werden.
Auch seien der Verwaltung die durch die Streiks verursachten chaotischen Zustände vor Schulen und Kitas morgens und mittags bekannt und man appelliere an die Eltern Fahrgemeinschaften zu bilden und möglichst nicht unmittelbar vor der Schule und nicht kurz vor Unterrichtsbeginn dort zu parken. Auf die Sicherheit der Kinder angesprochen, antwortet die Verwaltung, dass dafür die Stadt bzw. die Verbandsgemeinde zuständig sei.
Ersatzverkehre für ausgefallene Linien sind von Seiten der Verwaltung nicht geplant und über alternative Routen sollen die Eltern sich über die VRT-Fahrplanauskunft informieren. Dort wo Alternativrouten bestehen ist ein erhöhtes Fahrgastaufkommen festzustellen, insbesondere auf den Abschnitten Irrel-Bitburg, Helenberg-Bitburg, Waxweiler-Prüm und Schönecken-Prüm. Auf diesen Strecken konnten die Verkehrsunternehmen bisher noch eine Beförderung aller Fahrgäste gewährleisten. Ob allerdings eine Beförderung im Rahmen der Corona Pandemie umsetzbar war, ist der Verwaltung nicht bekannt.
Positiv zu bewerten ist die Auskunft der Kreisverwaltung, dass streikbedingt nicht durchgeführte Fahrten auch nicht vergütet werden. Dass das Linienbündel Schneifel nicht bestreikt wird, liege laut Kreisverwaltung daran, dass der Betreiber Beschäftigte habe, die nicht gewerkschaftlich organisiert seien.
Mit den Antworten zu Ersatzverkehr und Kommunikation sind wir als Kreistagsfraktion nicht einverstanden und werden dort auch nachsetzen.
Natürlich sind Tarifautonomie und Streikrecht ein hohes Gut, welches wir mit dieser Anfrage nicht in Frage stellen wollen, jedoch gehören gute Kommunikation mit der Elternschaft und ein entsprechender Ersatzverkehr zu den Aufgaben der Kreisverwaltung bzw. des VRT.
Bild: canva